Jean Echenoz, geboren am 26. 12. 1947 in Orange (Vaucluse). Studierte 1966–1970 Soziologie in Aix-en-Provence sowie 1974–1976 Klinische Psychologie an der Pariser Sorbonne. Jean Echenoz ist Gründungsmitglied der SOFIA (Société Française des Intérêts des Auteurs de l'écrit), die 1998 ins Leben gerufen wurde. Er lebt heute in Paris.
* 26. Dezember 1947
von Isabel Überhoff
Essay
Die literaturtheoretische und literaturkritische Rede über den französischen Roman der 1980er Jahre hat eine Vielzahl von Begrifflichkeiten hervorgebracht, die der Einbettung der entsprechenden Œuvres dienlich sind oder sein sollen. Man spricht vom nouveau nouveau roman, vom roman impassible, von der retour au récit, von néo-romanciers oder von “Minimalisten”. Als Teil des so genannten Système Minuit, der Gesamtheit der bei den Pariser Éditions de Minuit verlegten Autoren, ist auch das Werk von Jean Echenoz nicht von den Versuchen der Kategorisierung verschont geblieben. Unbefriedigend ist dieses Verfahren, weil es die Unterschiede zwischen verschiedenen Autoren verwischt und Grenzen dort zu schaffen droht, wo keine sind. Echenoz jedenfalls sagt von sich selbst, er habe durchaus “nicht den Eindruck, zu einer bestimmten Gemeinschaft zu gehören” (Interview mit Cathérine Argand, 1992).
Echenoz' erster Roman “Das Puzzle des Byron Caine” (1979) ist ein Feuerwerk der Erzählkunst, der Allusion und Illusion, ...